Freitag, 16. September 2016

Review: Zwei halbe Leben

Zwei halbe Leben Zwei halbe Leben by Frauke Besteman
My rating: 5 of 5 stars

I usually only read English adult novels, but I had to make an exception for this one.
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Eigentlich rezensiere ich nur englische Erwachsenromane, aber für dieses musste ich eine Ausnahme machen.

Diese Kurzgeschichte ließ sich ungemein schnell, und obwohl Zwei halbe Leben kaum mehr als hundert Seiten hat, erhält man unglaublich viel Information über den Hauptcharakter Christine Blake, eine junge Frau, die sich in ihrem Leben, dem Beruf, ihrer Familie gefangen fühlt, und aufgrund von Angst und Selbstzweifel nur ein halbes Leben zu leben scheint.

Wir begegnen Christine nach einem Autounfall, der sie bis in ihre Träume verfolgt und zu ihrer großen Scham ein Menschenleben gekostet hat. Angetrieben von Schuldgefühlen will sie herausfinden, wer die Person ist, von der sie glaubt, sie habe sie umgebracht und begegnet dabei - beinahe schicksalhaft - Thomas Preston, Anwalt, gutaussehend, charmant - dem Mann ihrer Träume. Christines Leben scheint endlich vollkommen, bis zu einem erneut schicksalhaften Sylvesterabend.

Frauke Besteman hat einen wunderbaren Schreibstil, der gewählt aber doch nicht hochgestochen ist. Ihre Beschreibungen ziehen einen in diese Kurzgeschichte und lassen einen selbst Christine Blakes Gefühle und Stimmungen durchleben.

Was ich wohl am faszinierendsten finde, ist die Tatsache, dass diese hundert Seiten in der Lage sind, mehr als nur die Geschichte eines Menschen zu erzählen, der sich plötzlich vor einer unmöglichen Entscheidung wiederfindet, sondern auch subtil kritisiert, dass viele junge Frauen mit der Lehre großgezogen werden, dass sie entweder außergewöhnlich sein müssen, oder nur mit einem Mann an ihrer Seite vollkommen sind, dass nur ein Ritter in glänzender Rüstung sie aus ihrem aus Angst und Zweifel gefertigten Käfig befreien kann.

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